Größtes Anliegen der verantwortlichen Narrenräte und Fellträger war zu diesem Zeitpunkt aber die Mit Bildhauer, Schnitzer und Künstler Herrn Klaus Demeter aus Bad Waldsee wurde erste Gespräche geführt, die dann am 14.11.1981 auch Erfolge aufweisen. Rechtzeitig zum Fasnetsauftakt hatte der Holzbildhauer uns 2 Entwürfe von Germanenmasken hergestellt, die der wartenden Narrenschar vorgestellt wurden und breite Zustimmung fanden. Bis zum heutigen Tag wurden 3 verschiedene Maskentypen geschaffen, die mit ihren derben Gesichtszügen auf einen gesunden urwüchsigen Germanenstamm hinweisen.
1982 wurde dann erstmals am „Schmotzigen" ein Besuch des Kernortes Winterlingen ins das Programm aufgenommen. Ziel an diesem Tag ist natürlich immer das Rathaus um die Regierungsgewalt fest in Narrenhand zu bringen. Standen die Bediensten der Gemeindeverwaltung damals noch unter Bürgermeister Fritz Wizemann dem Rathausbesuch noch etwas skeptisch gegenüber, konnte in den nachfolgenden Jahren unter dem neuen Schultes Klaus Weihing ein spürbare Verbesserung erzielt werden. Es kann sogar behauptet werden, dass an diesem Tag zwischenzeitlich viele auf den Einzug der Narren warten. Traditionsgemäß beginnt der „Schmotzige" jedoch noch immer in Benzingen mit dem Besuch des Kindergartens und der Grundschule. Hier wird der junge Narrensamen nach einem Germanenvesper und einem Getränk bei der Schülerbefreiung in die tollen Narrentage entlassen. Auch in Winterlingen hat sich in den vergangenen Jahren der Besuch der Grund- und Hauptschule sowie der Realschule eingespielt und wird von den Schülern sehnlichst erwartet.
Nachdem sich bis zu diesem Zeitpunkt die „Alten Germanen" einen beachtlichen Namen geschaffen hatte, war für die verantwortlichen des Narrenrates bald klar zu erkennen, dass sich der Zunft dringend eine Musik anschließen muss. Die ersten Gedanken hierzu wurden bereits 1983 aufgegriffen, dem Jahr in dem man auch in den NARRENFREUNDSCHAFTSRING ZOLLERN-ALB aufgenommen wurde. Eine Entscheidung für eine Musikgruppe konnte jedoch noch nicht getroffen werden, auch war schnell zu erkennen, dass erhebliche finanzielle Mittel zur Anschaffung der nötigen Instrumente erforderlich waren.
Der Grundstein hierzu sollte aber 1984 gelegt werden.
Kurz zuvor hatte man sich mit den Narrenzünften aus Bingen, Hanfertal, Hettingen, Inneringen und Veringenstadt zum NARRENRING ALB-LAUCHERT zusammengeschlossen. Die Benzinger Germanen hatten dann am 11. und 12. Februar 1984 das 1. Ringtreffen des Narrenringes Alb-Lauchert durchzuführen. Als Austragungsort entschied man sich für Winterlingen, da auch dort die wesentliche größere Festhalle genutzt werden konnte. Mit einem stimmungsvollen Zunftabend wurde das Treffen eröffnet und alle 6 Ringzünfte beteiligten sich an einem hervorragenden Programm, an dem auch die „Phonogugge Zürich" und die Gruppe ROCKYS wesentlichen Anteil hatten. Das damalige Gemeindeoberhaupt Herr Bürgermeister Fritz Wizemann, der sonst eher die sachliche, nüchterne Art liebt, wurde an diesem Abend von Zunftpräsident Judt durch Verleihung eines Rittergewandes und dem Germanenorden zu einem echten Germanennarren gemacht. Mit viel Freude hatte er dann am Sonntagmorgen die Vertreter aller teilnehmenden Vereine zu einem herrlichen Zunftmeisterempfang ins Winterlinger Rathaus geladen. Mit den Worten: „Tritt frisch auf, tu`s Maul auf, und hör bald auf" wurde ein Reigen bunter närrischer Verse und Grüße eröffnet. Zum großen Narrensprung am Sonntagmittag hatten sich dann38 Narrengruppen in Winterlingen eingefunden und ein farbenfroher nicht enden wollender Umzug mit vielen Tausend Besuchern hatte die Altem Germanen Benzingen dem Narrenring Alb-Lauchert eine glanzvolle Premiere geboten.
Für Winterlingen sicherlich ein bislang einmaliges Ereignis und die Benzinger Germanenzunft hatte nun ihren guten Ruf weit über die Kreisgrenzen hinaus getragen.
Mit einem finanziellen Erfolg war die Veranstaltung abgeschlossen und die nötigen Mittel zur Gründung einer eigenen Fasnetsmusik erwirtschaftet. In seiner Sitzung vom 16.03.1984 fällte der damalige Narrenrat: Adolf Judt, Erich Stauss, Franz Ewiger, Burkhard Massel, Helmut Westhauser, Dieter Manz, Helmut Jung, Rudi Artelt, Anton Abt, Paul Haag und Walter Sieber den einstimmigen Beschluss zur Gründung eines SCHALMEINENZUGES. Die Gründung eines Fanfarenzuges war verworfen. Eine wichtige und für die Zunft bedeutende Entscheidung war getroffen.
Die Instrumente wurden am 02.06.1984 erworben und zur ersten Schalmeienprobe am 05.06.84 waren 15 Personen erscheinen, um auf denen bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannten Instrumenten die ersten Tönen zu üben. Mit einem enormen Probenfleiß unter der Leitung von Josef Ermler zeichneten sich bald die ersten Erfolge ab und am 10.11.1984 war im Gasthaus „Sternen" in Benzingen der erste und lang ersehnte Auftritt unserer Schalmeien zu einem großen Erfolg geworden.
Zahlreiche Auftritte und das Können unserer Schalmeiengruppe ließen die Gruppenstärke bald ansteigen. 1987 übernahm die Leitung unseres Schalmeienzuges der 1988 seinen endgültigen Durchbruch hatte. Vom 27.-29.Mai 1988 wurde das 1. Schalmeientreffen im Zollernalbkreis von der Germanenzunft Benzingen veranstaltet. Freude und Begeisterung schien kaum Grenzen zu haben, so lautete die Schlagzeile in der örtlichen Presse am Ende des Festes. Mit einem kleinen Festabend am Freitag wurde die Veranstaltung eröffnet, ehe am Samstag ein Kinderfest und ein Stimmungs- und Tanzabend sondergleichen mit den beliebten „Stockmihli-Musikanten" geboten wurde. Der Schalmeienwettstreit am Sonntag dauerte dann 4 Stunden wobei die Schalmeienzüge aus Stetten b. Hechingen, Altach in Vorarlberg, Fischbach/Bodensee, Pforzheim, Neresheim, Bad Wurzach, Eberhardszell, Kressbronn und Völlkofen mitwirkten. Ein spontanes Experiment mit einem Gesamtauftritt aller anwesenden Schalmeienspieler wurde erfolgreich bestritten und mit überwältigendem Beifall bedacht. Höhepunkt dieser Veranstaltung war aber sicherlich der Abschluss mit einem 20 minütigem farbenfrohen Feuerwerk, welches bislang wohl einmalig der Benzinger Ortsgeschichte war. Dass die Germanen schon immer bemüht waren, Ihren Besuchern etwas besonders zu bieten traf an diesem Abend voll zu.
Im September 1988 wurde dann eine weitere Veranstaltung in das Jahresprogramm der Narrenzunft aufgenommen: Erstmals wurde im Tannental ein „Germanenlager" veranstaltet. Eine vereinsinterne Veranstaltung, die sich sehr großer Beliebtheit erfreute bei der nach alter Vätersitte das Wochenende in Fellen im Wald verbracht wird. Gute Stimmung am Lagerfeuer mit germanischem Grillgut und Met sind eine Selbstverständlichkeit und dienen zur Stärkung für die am Sonntag zum Abschluss der Veranstaltung anstehenden Germanenkämpfe. Neben Keulenweitwurf, Steinstoßen, Sprung aus dem Stand, Speer- oder Hufeisenwerfen und Bandeln bzw. Sockeln wurde auch ein Rennen mit originellem Holzkampfwagen mit in die Wertung aufgenommen. Die Sieger der Germanenkämpfe werden anlässlich der Fasnetseröffnung bei einer vereinsinternen Veranstaltung am 11.11. mit dem goldenen Hinkelstein geehrt.
Ebenso wird jeweils am 11.11. eines jeden Jahres auf Grund einer alten Überlieferung, auf ein in Benzingen angesiedeltem Adelsgeschlecht, dem Ritter Heinrich von Benzingen aus dem Jahre 1240, von der Germanenzunft ein Ritter für die neue Saison geschlagen, der dann die Schirmherrschaft über die örtliche Fasnet übernimmt.