Alte Germanen

Nachdem südlich des Ortes Grabhügel und bei deren Ausgrabungen germanische Funde auf einen in Benzingen angesiedelten Germanenstamm hinweisen, entwickelte sich in den 70-er Jahren bei einigen Benzingern die Idee, der Nachwelt das Leben ihrer Vorfahren, den „Alten Germanen“, in Erinnerung zu rufen. So wurde 1971 die Narrenzunft „Alte Germanen“ gegründet.

Nach Vorlagen aus der Germanenzeit, vornehmlich aus der Stein- und Bronzezeit, tritt die Zunft in Fellen und mit historischen Waffen auf. Die Fellkleidung ist wahlweise aus Schaf-, Rind- oder Ziegenfellen gefertigt und wird über einem beigen Untergewand und einer einfachen, farblich abgestimmten Hose getragen. Zur Vervollständigung der Kleidung werden an Handgelenken und Fußfesseln Stulpen aus Fell angebracht, die mit Lederriemen gebunden werden. Kleidung und Farbgebung wurden historischen Grundlagen und Zeichnungen entnommen. Das Hauptaugenmerk der Narrenfigur liegt auf den urigen Masken mit ihren derben Gesichtszügen. Sie bilden den absoluten Blickfang und weisen auf einen gesunden, urwüchsigen Germanenstamm hin und sind in drei Darstellungsformen zu erkennen: Neben einer großen Zahl „Alter“ Germanen gibt es auch Masken mit jungen Gesichtszügen und Frauenmasken. Die Holzmasken sind mit einer Echtfellbehaarung aus dem selben Fell wie beim Häs versehen.

Die fast Furcht einflößend wirkenden Waffen, die meist aus riesigen Holzkeulen bestehen und in verschiedenen Formen zu sehen sind, verstärken noch das urige Aussehen der Gruppe.

Germanenkinder tragen das gleiche Häs wie die Erwachsenen, nur ohne Masken. Sie vervollständigen und beleben bei allen Umzügen das Gesamtbild der Gruppe.

Frauengruppe

Die Gruppe wurde aus dem Anlass entworfen, dass Personen, die aus den verschiedensten Gründen keine Masken tragen können, auch an Umzügen bzw. dem Fasnetsgeschehen aktiv als „Germane“ teilnehmen können. So treten sie, an geschichtlichen Grundlagen orientiert, in einem einfach gehaltenen Frauengewand ohne Maske auf. Rock und Bluse sind aus grauem oder beigem Leinenstoff in grobem Nähstil gefertigt. Ein schlichter Umhang aus Wollstoff, zum Teil aber noch zusätzlich eine ärmellose Fellweste rundet die Kleidung der Frauengruppe ab.

Ritter

Nach einem in Benzingen angesiedeltem Adelsgeschlecht „Ritter Heinrich aus Benzingen“, urkundliche Erwähnung im Jahr 1240, schlagen die Germanen jedes Jahr ihren Ritter, der dann als Schirmherr der örtlichen Fasnet vorsteht.

Die Kleidung der Ritter entspricht der Vorgabe aus dieser Zeit und bildet zusammen mit den „Alten Germanen“ ein historisch-närrisches Bild.

 

Germanenpfetzer

Mit den Germanenpfetzer hat die Germanenzunft Benzingen eine zunfteigene Musikgruppe. Diese Gruppe ist sicher eine Abwechslung und Bereicherung der närrischen Musikszene. Gegründet wurde sie als Nachfolger des Schalmaienzuges 2013. Ihre Kleidung reiht sich mit dem Erscheinungsbild in die der Garde, Ritter und Fellträger ein.

Garde

Eine schmucke Garde tritt bei Umzügen und närrischen Veranstaltungen auf. Die Bekleidung ist der der Ritter angepasst und fügt sich in ein harmonisches Gesamtbild ein.