Ein weiterer Höhepunkt in der jungen Vereinsgeschichte der Alten Germanen war wohl die Durchführung des 7. RINGTREFFENS Narrenring Alb-Lauchert vom 19.-21. Januar 1990 in Benzingen. Unbeschreiblich groß war die Narren- und Besucherschar die sich während der 3 tollen Narrentage in der kleinen Albgemeinde einfanden. Mit einem historischen Brauchtumsabend und der Vorstellung der Ringzünfte wurde unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Klaus Weihing die Veranstaltung am Freitag eröffnet. Erneut wurden zu einem Stimmungsabend am Samstag die Stockmihli-Musikanten verpflichtet und das große Festzelt am Wasserturm konnte der Ansturm der Besucher nicht aufnehmen. Waren die Erwartungen hier schon weit übertroffen worden brach am Sonntag zum Narrensprung beim herrlichem Wetter eine wahre Narren- und Besucherinvasion über Benzingen herein. Über Jahre hinweg hatte man viele Freude der Narretei gewonnen, die sich nun mit einem Besuch bei uns revanchierten. So war es nicht verwunderlich, dass nahezu 60 Zünfte Ihr Kommen angekündigte hatten und somit weit über 3000 Narren und ein vielfaches an Besucher sich in den Benzinger Straßen bewegten. Mit einer unglaublichen Gastfreundschaft durch die Benzinger Bürger wurden Narren und Besucher empfangen und an zahlreichen Buden und Besenwirtschaften bestens bewirtet und versorgt. Hierbei hatte auch das harmonische zusammenwirken der örtlichen Vereine hohen Anteil.
Benzingen hatte seinen ersten Test als würdige Narrenhochburg auf der Alb glänzend bestanden.
Nach diesen Erkenntnissen konnte der neue Zunftpräsident Walter Sieber , der die Leitung der Zunft im März 1990 übernahm, gelassen und gut gerüstet einer weiteren Großveranstaltung 1991 entgegen sehen.
Vom 18.- 20. Januar 1991 sollte mit dem 13. Ringtreffen des Narrenfreundschaftsringes Zollern-Alb unter der Schirmherrschaft von Landrat Heinrich Hassis ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte gelegt werden.
Monatelange Vorbereitungen, mit dem bereits erfolgtem Zeltaufbau, die Verpflichtung der Top-Damenband „Bayrischen 7" und die Zusagen von erneut 55 Zünften ließen wenige Stunden vor dem Treffen mit dem Ausbruch des Golfkrieges ein erneutes Narrenspektakel in Benzingen platzen. Eine Entscheidung die dem neuen jungen Zunftpräsidenten Walter Sieber nicht leicht gefallen ist, aber von Ringpräsident Karl Uttenweiler und Bürgermeister Klaus Weihing getragen wurde.
Mit der Absage des 13. Ringtreffens hatte die Germanenzunft Benzingen ein Signal der Solidarität gesetzt das überall mit Respekt und Anerkennung aufgenommen wurde. Gleichwohl bedeutete diese Absage für die Zunft natürlich ein finanzielles Desaster.
Erhebliche finanzielle Vorleistungen waren bereits getroffen und somit alle Mittel aus der Narrenkasse ausgeschöpft. Zudem war zuvor der Narrenrat und die Ritter ebenfalls mit erheblichen Unkosten noch neu eingekleidet worden.
In einer wohl beispiellosen Vereinsharmonie und dem Willen „Jetzt erst recht" wurde durch zinslose Mitgliederdarlehn, Zuwendungen aus der Bevölkerung aber auch durch die Gemeindeverwaltung das finanzielle Tief bald durchwandert. Ersatzveranstaltungen zum einlösen der noch bestehenden Musikverträge wurde ein Sommerfest mit großen Erfolg durchgeführt. Besonders erfreulich war hier festzustellen, dass insbesondere die Ringzünfte mit dem Besuch dieser Ersatzveranstaltung Solidarität bekundeten. Ein weiterer zusätzlicher Backhausbetrieb am 1. Mai konnte ebenfalls als Erfolg verbucht werden.
In Folge seiner Verdienste um die Narrenzunft wurde Adolf Judt am 15.02.1991 zum Ehrenzunftmeister der Alten Germanen ernannt.
Außerhalb der Reihenfolge entschied sich dann der Narrenfreundschaftsring Zollern-Alb kurzfristig das 15. Ringtreffen 1993 ebenfalls nach Benzingen zu vergeben. Eine Entscheidung, die auch mit durch den persönlichen Einsatz dem Ringpräsidenten Karl Uttenweiler zu verdanken war.
Schnell ging man in Benzingen nach dieser Entscheidung deshalb wieder zur Tagesordnung und Planung großer Narrentreffen über. Mit MdB Dr. Hermann Schwörer wurde ein neuer Schirmherr gefunden und nach wenigen Tagen lagen auch die Zusagen von 63 Zünften für ein erneutes Narrenspektakel in Benzingen vor. Vom 29.-31.01.1993 war man dann Gastgeber eines überregionalen Narrentreffens über das Rundfunk und Fernsehen zu berichten wusste.
Nahezu 6000 Narren bildeten am Sonntag über vielen Stunden einen nicht enden wollenden Narrenwurm durch unsere kleine nur 1200 Einwohner zählende Albgemeinde, der von mehreren Tausend Besuchern besucht wurde. Wieder konnte eine tolle Unterstützung durch die örtlichen Vereine und der Bevölkerung erfahren werden. 20 Besenwirtschaften und das große Festzelt konnten nicht alle Gäste aufnehmen, dennoch wurden wir für Vorbereitung und Organisation von allen Seiten mit Lob überhäuft. Die Schlagzeile des Zollern-Alb-Kuriers wusste am Montag nach dem Treffen mit der Schlagzeile zu berichten:
Ein Ringtreffen wie aus dem Bilderbuch !
Altbürgermeister Paul Hepp war zu Tränen gerührt, welche Wertschätzung sein Benzingen mit dieser Veranstaltung erreicht hatte. Am 03.10.1993 wurde er um seine Verdienste und der Förderung seiner Narrenzunft, der er immer noch aktiv angehört, anlässlich seines 80. Geburtstages zum Ehrenmitglied ernannt.
Natürlich ist es für die Alten Germanen auch Verpflichtung bei anderen innerörtlichen Veranstaltungen mit von der Partie zu sein. Die Teilnahme am Tag der Vereine, am Pfarrfest, den Ortsmeisterschaften, in Benzingen aber auch die Teilnahme an den Straßenfesten und Jubiläen in der Großgemeinde Winterlingen sind eine Selbstverständlichkeit.
Auch hat sich in den Folgejahren nicht zuletzt nach den durchgeführten Ringtreffen der Veranstaltungskalender der Germanen vervielfacht, ca. 15 - 18 Ausfahrten und Veranstaltungen prägen den engen Terminplan in der kurzen närrischen Zeit.
In einem kleinen Festakt am 15.11.1996 anlässlich des 25. Geburtstages unserer Zunft wurden vor der Herbstringversammlung des Zollern-Alb-Ringes unsere Gründungsmitglieder Erich und Anita Stauss, Franz und Maria Ewinger, Helmut Westhauser und Burkhardt Massell als weitere Ehrenmitglieder der Alten Germanen ernannt.
Da die alphabetische Reihenfolge der Mitgliedszünfte im Alb-Lauchert Ring über die Durchführung der Ringtreffen bestimmt, erfolgte an die „Ringtreffen erprobten Germanen" bereits 1997 zum 25 jährigen Bestehen die Vergabe des 14. Alb-Lauchert Ringtreffens. Unsere langjähriger Altbürgermeister, Ritter und Förderer Paul Hepp der ebenfalls im gesamten Alb-Lauchert-Bezirk als ein Markenzeichen bekannt ist wurde als Schirmherr dieser Veranstaltung vom 10.-12.01.1997 bestimmt. Und natürlich brachte er ein phantastisches Hohenzollernwetter zu dieser Veranstaltung mit. Obwohl zeitgleich im benachbarten Straßberg ein Karnevallistentreffen stattfand waren wieder Tausende von Besuchern zu Gast und erneut gaben sich 62 Zünfte ein Stelldichein auf der Alb. Zitat der Presse
„Benzingen ein gutes Pflaster für die Fasnet."
1999/2000 wurde innerhalb der Zunft die Frauengruppe ins Leben gerufen.